Im Oktober des Jahres 2014 hat sich die alte – seit vielen Jahren – gefestigte Gruppe von gleichgesinnten Motorradfahrern wahrscheinlich das letzte Mal für die folgende einwöchige Motorradtour außerhalb Deutschlands zusammengefunden. Organisatorisch, planerisch und gemessen an dem persönlichen Engagement einzelner Gruppenmitglieder haben sich in den letzten Jahren jedoch immer mehr Defizite offenbart, die ein – in die Zukunft gerichtetes – Ende haben erahnen lassen. Somit lag aus meiner Sicht ein wenig Wehmut über dieser Tour, die wahrscheinlich das Ende gemeinsamer „Männerurlaube“ eingeläutet hat.
Doch genug der vergossenen Tränen und Trauer um vergangene Zeiten, denn meine Wenigkeit, immer wieder Treiber und Vorreiter für den Erhalt der Gruppendynamik, ist natürlich weiterhin ein aktiver „mit dem Motorrad in den Urlaub Fahrer“ und lässt sich dadurch nicht von der Leidenschaft, Europa auf zwei Rädern zu entdecken, abbringen. Für die diesjährige Pyrenäentour konnten wir auf die bewährte und verlässliche Leistung meines bisher dreimal in Anspruch genommenen Bike and Sun zurückgreifen, der unsere vier Maschinen wieder sicher bis nach Barcelona transportiert hat, während wir mit dem Flugzeug von Hamburg aus hinterher flogen. Zu Hause waren wir guten Mutes und im nachhinein ein wenig naiv im Bezug auf das Wetter und hofften auf Temperaturen, die das Zelten in den Bergen im Oktober noch ermöglichen. Vor Ort, also in Spanien und Frankreich, stellte sich jedoch heraus das die Temperaturen nur in den tieferen Regionen noch akzeptabel waren. In den Bergen war jedoch kein Camping mehr möglich, sanken die Temperaturen bei feuchtem Wetter an die 5°C. Selbst am Tag ohne Sonnenschein waren es kaum mehr als 10°C. Die von uns geplanten Campings waren gähnend leer, teilweise schon geschlossen, boten aber interessanterweise Holzhütten für die Übernachtung an. Die Campings waren ohne Ausnahme große Klasse, das Personal war hilfsbereit und nett. Bei vier Personen und einem ca. Preis von 70 – 80.- / Hütte war das eine akzeptable Alternative, die wir gerne genutzt haben.
Die Tour war phantastisch geplant, überwiegend jedoch ohne einen echten Aha – Effekt. Die Ortschaften und Straßenschilder waren die einzigen Merkmale an denen man erkennen konnte das wir uns in Spanien oder Frankreich aufhalten. Landschaftlich hätte das überall in Europa sein können. Ich will damit sagen das man nicht unbedingt in die Pyrenäen fahren muss um Kurvenspaß, oder besondere landschaftliche Highlights zu erleben. Womit ich das Reiseziel aber keineswegs kleinreden möchte! Der Tourcharakter war ausgelegt auf kleine und kleinste Straßen, die ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erforderten. Das Reisetempo war angenehm. Also zwei Wochen nur in den Pyrenäen herumeiern wäre nichts mehr für mich. Wunderschön, weil wärmer und landschaftlich ein schöner Kontrast zum „Berge Einerlei“ hat uns allen der Enduroausflug in den Nationalpark „Bardenas Reales“ gefallen, der glücklicherweise zeitlich noch in die Tour passte. Auch das Kloster Montserrat kurz vor Barcelona war wunderschön und spielerisch leicht zu erreichen. Die letzten zwei Tage mussten wir die Tour ein wenig umstricken, da die KTM’s der Kollegen mit einigen defekten glänzten, die es nötig machten umgehend unseren Flughafen und das Hotel in Barcelona zu erreichen. Aber auch wenn die Strecke eine andere war, so war es auch hier wunderschön zu fahren. Es war ein schöner Abschluss einer – für mich – sehr gelungenen Motorradsaison. Die Pyrenäen sind wunderschön, aber für mich nach zig Jahren auf dem Motorrad kein Highlight mehr, welches ich unbedingt noch einmal erfahren müsste. Vielleicht hätte alles noch ein wenig eindrucksvoller auf mich gewirkt wenn das Wetter sommerlich warm gewesen wäre. Wer weiß?!
Den Track dieser Tour kann man im Bereich Downloads herunterladen...
Auf der Karte sind an einigen Stellen so genannte Pins zu erkennen. Diese Pins sind Highlights oder besondere Hotspots, die wir zu Hause festgelegt haben und sowohl Sehenswürdigkeiten als auch unser Hotel vor Ort zeigen können. Für weitergehende Informationen muss man dann bitte die Datei in ein Navigationsprogramm laden und vor Ort schauen was dort gezeigt wird.